Seite wählen

Im digitalen Marketing ist die Webanalyse zu einer der wichtigsten Aufgaben geworden. Denn man möchte doch auch wissen, welche Marketing-Massnahmen zu mehr Umsatz führen und welche eher ein Flop sind.

Wer in der Welt des digitalen Marketings arbeitet, schlägt sich wahrscheinlich auch mit den folgenden Fragen herum wie: Über welche Kanäle gelangen die meisten Nutzer auf die Website? Wie lange verweilen sie? Welche Seiten werden am meisten aufgerufen? Oder warum springen Nutzer im letzten Moment vor einem Kaufabschluss ab?

Was uns somit am meisten interessiert, ist kurz gesagt: Wann gelangen Besucher über welchen Weg auf unsere Website und wie verhalten sie sich auf dieser.

Um diese Besucherdaten erfassen zu können und diese zu einem späteren Zeitpunkt analysieren und optimieren zu können, kommen Tags (kleine JavaScript-Codeschnipsel) zum Einsatz. Solche Tags bindet man heutzutage in fast allen Websites ein, um die Antworten zu unseren oben genannten Fragen beantworten, bzw. sammeln und analysieren zu können. Daher möchte ich euch mit diesem Blog zum Thema Tag Management System einen kleinen Einblick hinter die Kulissen bieten.

Was ein Tag Management System genau ist und welche Vorteile ein solches mit sich bringt, erläutere ich euch folgendermassen:

 

  1. Was ist denn überhaupt ein Tag?
  2. Und was ist nun ein Tag Management System?
  3. Was ist die Aufgabe eines Tag Management Systems?
  4. Wie funktioniert ein Tag Management Systems?
  5. Vorteile eines Tag Management Systems
  6. Mein Fazit
  7. Tl:dr

Was ist denn überhaupt ein Tag?

Tags sind heutzutage im digitalen Marketing gar nicht mehr wegzudenken. Aber was ist denn eigentlich ein Tag?

Tags, auch Cookies genannt sind kleine JavaScript-Codeschnipsel, sprich kleine Textdateien, welche auf Computern oder Smartphones, in der Regel im Ordner des jeweiligen Browsers, abgespeichert werden. Mit ihnen lässt sich nachverfolgen, welche Webseiten der Nutzer besucht hat.

Das Ziel eines Marketers ist es mithilfe dieser Tags passende Werbung im Netz zu schalten oder per Google Analytics den Traffic auf eine Webseite zu analysieren. Das Onlinemarketing kann so auch stetig verbessert und angepasst werden.

Ein Cookie kann speichern:

  • IP
  • Webseiten, welcher der Nutzer besucht hat
  • Logins und Passwörter
  • Online-Warenkorb

Und so sieht ein sogenanntes Cookie aus:

Quelle: Zentrum Bildung Baden, Unterricht H2.3 – Google Analytics und Tag Manager von Chris Beyeler

Und was ist nun ein Tag Management System?

Wir wissen nun was ein Tag ist, aber wie werden diese verwaltet?

Genau mithilfe eines Tag Management Systems, dessen Aufgabe ist es nämlich unsere Tags zu verwalten, besser gesagt WIR verwalten diese mithilfe des Tag Management Systems.

Natürlich könnte man die Tags wie früher auch einzeln und manuell implementieren und verwalten. Der Nachteil ist jedoch, dass man diese Tags bei jeder kleinsten Änderung oder bei neuen Kampagnen manuell und einzeln anpassen müsste. Hat man eine umfassende Website oder sogar eine mit Onlineshop, wäre dies ein riesengrosser Aufwand.

Zudem müsste man für die manuelle Verwaltung entweder Programmierkenntnisse mitbringen oder ein grosses Budget haben, um einen IT-Supporter bezahlen zu können. Warum also kompliziert, wenn es auch einfach geht? Genau deshalb macht ein Tag Management System Sinn.

Was ist die Aufgabe eines Tag Management Systems?

Ein Tag Management System lässt sich mit einer Box voller Karten vergleichen, so hat uns dies unser Dozent Chris ganz einfach erklärt. Die Karten in der Box stellen unsere Tags dar. Darunter hat es z.B. Tags für Facebook, Google Analytics, Google Ads, etc. welche wir auf unserer Website implementiert haben möchten, um möglichst viele Daten der Websitebesucher sammeln zu können.

Mithilfe eins solchen Systems lassen sich unsere Tags somit einfach und zentral verwalten.

Quelle: Zentrum Bildung Baden, Präsentation H2.3 – Google Analytics und Tag Manager von Chris Beyeler (Seite 20)

Bildlich gesprochen kann man sich ein Tag Management System als eine Art Spion vorstellen.

Denn wir definieren in einem solchen System sogenannte Aktionen, sprich Informationen, welche für uns wichtig sind, um das Nutzerverhalten analysieren zu können. Solche Aktionen können z.B. Seitenaufrufe, Formular absenden, Klick auf Button, etc. auf unserer Website sein.

Die Aufgabe eines Tag Management Systems ist es diese Aktionen zu überwachen, was als Trigger bezeichnet wird. Wenn wir nun dem Tag Management System die Aktion Seitenaufruf in Auftrag gegeben haben und ein Websitebesucher tätigt einen solchen Seitenaufruf, dann soll das Tag Management System diese Information abfangen und die von uns gewünschte Reaktion auslösen. Diese Reaktion kann somit zum Beispiel im Google Analytics ausgespielt werden, wo wir dann diese Daten analysieren können.

Ein Tag Management System bietet uns somit eine vereinfachte Lösung der Verwaltung unserer Tags. Es erspart uns somit die Zusammenarbeit mit einem Entwickler, welcher uns alle diese Tags einzeln mühsam programmieren müsste und es uns dann auch teuer in Rechnung stellen müsste.

Mit einem Tag Management System kann man nach einem einmaligen Set-up alle Unternehmens-Tracking-Tags integrieren und verwalten ohne IT-Expertenwissen.

Welche verschiedenen Trigger-Typen man in einem solchen Tool implementieren kann, findet ihr im Beitrag von Nola, welche einen spannenden Blog zum Thema Google Analytics verfasst hat.

Wie funktioniert ein Tag Management System?

Ein Tag Management System benötigt wie bereits erwähnt keine grossen Programmierkenntnisse. Trotzdem muss man sich in der Welt der Tags ein Wissen aneignen, um ein solches Tool richtig bedienen zu können. Hier ist der beste Tipp: Learning by Doing. Ausprobieren und daraus lernen.

Ein Tag Management System bietet eine benutzerfreundliche Bedienoberfläche, mit welchem ein Marketer z.B. Google Analytics, Remarketing-, Affiliate- oder Conversion-Trackings einfach implementieren und anpassen kann.

Wie schon erwähnt, bietet in der Regel ein Tag Management System keine Auswertung an, dies wäre dann z.B. über Google Analytics auszuspielen.

Quelle: Zentrum Bildung Baden, Unterricht H2.3 – Google Analytics und Tag Manager von Chris Beyeler

Vorteile eines Tag Management Systems

Um nochmals zusammenzufassen und euch aufzuzeigen, welche Vorteile ein Tag Management System mit sich bringt, habe ich euch diese hier zusammengefasst:

  1. Reduzierung der Werbecodes
    In den meisten Fällen nutzen wir verschiedenste Werbecodes auf unserer Website z.B. für Google Analytics, Google AdWords aber auch für Facebook, Instagram, LinkedIn. Das führt dazu, dass wir viele verschiedene Codes auf unserer Website implementieren müssen. Um hierfür den Überblick zu behalten ist ein Tag Management System das ideale Tool. Er bringt alle diese Codes an einem Ort zusammen, es muss nur noch ein einziger Code auf der Website implementiert werden über den dann alle anderen Codes eingespielt werden können.
  1. Benutzerfreundlich und einfach zu bedienen
    Die Ressourcen des Unternehmens sprich für die Webanalysten werden geschont. Wenn das Marketingteam mit neuen Tools arbeiten möchte, müssen keine neuen Codes auf der Website eingebunden, getestet und live gestellt werden. Und dies muss kein Programmierer vornehmen, dies kann das Marketing mithilfe eines Tag Managements Systems selbst machen. Daher auch minimierte Kosten, da ein geringerer Kommunikationsaufwand besteht.
  1. Wartung
    Sollten mal die Werbecodes von einem Toolanbieter erneuert oder nicht länger benötigt werden, müssen wir diese nicht alle manuell anpassen, sondern können diese über das Tag Management System einfach bearbeiten oder gar entfernen.
  1. Testen anhand Vorschau
    Man kann alle Tags, welche man auf der Website integrieren möchte, vorab in einem einfachen Vorschaumodus testen und kontrollieren. So sieht man, ob sie den Live-Betrieb der Website auf irgendeine Art beeinflussen und ob alles so funktioniert wie man sich dies vorgestellt hat.
  1. Missgeschick einfach beheben
    Sollte man trotz Testing mal einen Code veröffentlicht haben, welcher doch irgendwelche Funktionen auf der Website beeinflusst, was der Tag aber gar nicht sollte, dann kann man einfach in wenigen Sekunden auf die alte Version zurückgreifen und somit sind diese allfälligen Probleme rasch gelöst.
  1. Zeit- und Kosten sparen
    Durch die zentrale Steuerung und Automatisierung mit einem Tag Management System wird der Zeit- und Kostenaufwand minimiert. Denn die manuelle Verwaltung von Tags wäre viel zeitaufwendiger und daher aus kostenintensiver.

Na, haben dich diese Vorteile überzeugt? Da Google die meistverwendete Suchmaschine ist und ihr vielleicht bereits über Google Analytics euer Monitoring betreibt, empfiehlt es sich den Google Tag Manager zu installieren. Du möchtest wissen, wie? Auch dies hat Nola in ihrem Blog super erklärt.

Mein Fazit

Wo es Vorteile gibt, gibt es natürlich auch Nachteile. Hier sehe ich jedoch eher das Risiko von Stolperfallen mit einem Tag Management System. Auch wenn bei einem solchen keine Programmierkenntnisse vorhanden sein müssen, ist ein sauberes Set-up zwingend. Denn wenn ein solches System nicht richtig aufgesetzt wird, werden auch die Daten nicht sauber ausgespielt. Dann bringt auch ein super Verwaltungssystem nichts.

Trotzdem überwiegen die Vorteile meiner Meinung nach, denn es hilft flexibler und kostengünstiger zu arbeiten und schnell und in Echtzeit reagieren zu können.

Td;lr

Für ein sauberes Tracking hilft ein Tag Management System bei der Vereinfachung der Implementierung von verschiedenen Tags/Cookies, ohne dass man über Programmierkenntnisse verfügen muss. Hat man die Tags und Triggers einmal sauber erfasst, kann man diese z.B. über Google Analytics unter Events einsehen und analysieren. So einfach kann der Überblick über Trackings sein und hilft so ganz einfach, die Aktivitäten des digitalen Marketings zu analysieren und zu optimieren.